Den Sternen ganz nah

Weihmichl. Die Planungen und Vorbereitungen dauerten neun Jahre. Im Mai 2022 war es dann endlich so weit: Der Landkreis Landshut hat eine eigene Volkssternwarte. Auf einem Hügel oberhalb der Gemeinde Weihmichl stehen das Radioteleskop und der Turm des Observatoriums, das einen atemberaubenden Blick ins Universum bietet. Unterstützt wird das Projekt der „Sternenfreunde Furth“ von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Landkreis Landshut e. V. im Rahmen des LEADER-Förderprogramms der Europäischen Union.

Der Landkreis Landshut hat eine Volkssternwarte

300 Meter hinter dem Ortsschild von Stollnried wird es abends richtig finster. Auf der Hügelkuppe zwischen Hopfen-, Korn- und Maisfeldern gibt es keine Straßenlaternen, keine Häuser und keine Gewerbebauten. Die Einflugschneise des Flughafens München ist weit weg. Höchstens ein Glühwürmchen stört ab und zu mal die nahezu perfekte Dunkelheit – und natürlich das Licht der Sterne. „In der Region rund um München findet man keinen besseren Ort für unsere Zwecke“, sagt Oliver Neumann. Der 58-jährige Diplom-Physiker ist fasziniert von den unendlichen Weiten des Universums – genauso wie alle Mitglieder des gemeinnützigen Vereins „Sternenfreunde Furth e. V.“ Hier, mitten im Landkreis Landshut auf Grund der Gemeinde Weihmichl, baut der Verein derzeit eine Volkssternwarte. Das Projekt wurde mit finanziellen Mitteln aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union gefördert. Damit soll der ländliche Raum unterstützt werden: Vom gemeindlichen Bewegungsparcours bis eben zur Sternwarte.

Fasziniert von den unendlichen Weiten des Universums

Der 58-jährige Diplom-Physiker ist fasziniert von den unendlichen Weiten des Universums – genauso wie alle Mitglieder des gemeinnützigen Vereins „Sternenfreunde Furth e. V.“ Hier, mitten im Landkreis Landshut auf Grund der Gemeinde Weihmichl, hat der Verein seine Volkssternwarte errichtet. Das Projekt wurde mit finanziellen Mitteln aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union gefördert. Damit sollen Projekte im ländlichen Raum unterstützt werden. Projekte wie zum Beispiel ein gemeindlicher Bewegungsparcours, ein Schaukräutergarten, ein Gemeindezentrum – oder eben eine Sternwarte.

Vor neun Jahren fiel der Startschuss

Der Startschuss dazu fiel vor zehn Jahren, nur wenige Kilometer entfernt vom jetzigen Standort, in der Gemeinde Furth. „Planung einer Sternwarte“ lautete damals der Arbeitstitel eines P-Seminars im Maristen-Gymnasium. Zusammen mit ihrem Lehrer, Oliver Neumann, gründeten die Schüler damals einen Verein: Am 11. Januar 2013 fand die Gründungsversammlung der Sternenfreunde Furth statt. Es war der Auftakt zu einem aufregenden Projekt – das schnell über die Schulmauern hinauswuchs und sich über Jahre hinziehen sollte.

Dem Verein gehören längst nicht mehr nur die ehemaligen Schüler und begeisterte Hobby-Astronomen an, sondern auch zahlreiche Akademiker, Ingenieure und „echte Profis“: Astrophysiker, die zum Beispiel lange Jahre bei der Europäischen Raumfahrtagentur ESA gearbeitet haben. Sie alle haben nicht nur ihr Wissen und Können in das Projekt eingebracht, sondern vor allem auch viel Herzblut.

Herzensprojekt mit LEADER-Mitteln

Im Mai 2022 ist es dann endlich so weit: Die Sternenfreunde feiern „First Light“, den Moment, in dem zum ersten Mal Licht durch das Teleskop fällt.

Als Dank für die Unterstützung des Projekts lädt der Verein Landrat Peter Dreier, die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden und alle anderen Unterstützer des Projekts zur kirchlichen Segnung ein. „An diesem Beispiel sieht man, wie wichtig unser EU-Förderprogramm LEADER für unsere Region ist. Dadurch werden solche Herzens-Projekte für die Bevölkerung gefördert und finanziell unterstützt“, so Landrat Peter Dreier. „Wir sind stolz, dass es jetzt in unserem Landkreis so eine tolle Sternwarte gibt.“

Die Sternwarte in Weihmichl ist übrigens wesentlich mehr als nur eine Attraktion für Hobbyastronomen. „Hier wird man in Zukunft richtig wissenschaftlich arbeiten können“, sagt Neumann nicht ohne Stolz. Sogar Doktorarbeiten könnten künftig hier entstehen.

Schon bald soll die Sternwarte übrigens weiterwachsen: ein Schiebedachgebäude für weitere Teleskope ist geplant und sogar ein Info- und Seminarcenter nebst Parkplätzen für Besucher.

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