Eine natürliche gesunde Geburt in entspannter Atmosphäre, eine persönliche vertrauensvolle Begleitung durch eine Hebamme und maximale Sicherheit – das wünschen sich viele schwangere Frauen. Im Krankenhaus Vilsbiburg im Landkreis Landshut ist das jetzt möglich. Am 29. Juni um 23.45 erblickte im ersten Hebammenkreißsaal (HKS) Niederbayerns mit dem kleinen Fritz das erste Baby das Licht der Welt. Bayernweit gibt es aktuell nur fünf solcher Geburtsmöglichkeiten.
Niederbayerns erster Hebammenkreißsaal in Vilsbiburg
Ein Hebammenkreißsaal ist kein spezieller Raum oder zusätzlicher Kreißsaal. Vielmehr handelt es sich hier um ein besonderes Betreuungskonzept gebärender Frauen. Dabei steht die teamübergreifende und umfassende Betreuung gesunder Schwangerer, geleitet durch eine erfahrene Hebamme, im Vordergrund.
Frauen haben so die Möglichkeit, ihren Geburtsprozess weitgehend selbstbestimmt zu erleben. Solange keine Risiken entstehen, erfolgt die Betreuung ausschließlich durch Hebammen. Sollten jedoch medizinische Komplikationen auftreten, können jederzeit die Fachärzte der Klinik hinzugezogen werden. Die intensive Erfahrung einer natürlichen Geburt und die optimale medizinische Versorgung bei unvorhergesehenen Problemen ist dadurch möglich.
Geburtshilfe in VIB wird noch attraktiver
„Der Hebammenkreißsaal ist eine Bereicherung für unsere regionale Gesundheitsversorgung. Dieses innovative Konzept verbessert das geburtshilfliche Angebot in Vilsbiburg und leistet einen wichtigen Beitrag, damit die Geburtshilfe für werdende Mütter noch attraktiver wird. Wenn uns vor einigen Jahren jemand gesagt hätte, dass wir am Krankenhaus Vilsbiburg wieder zwischen 400 und 500 Geburten pro Jahr haben, dann hätte ihm wohl niemand geglaubt“, so Landrat Peter Dreier.
Tatsächlich stand die Geburtshilfe am Krankenhaus in Vilsbiburg im Jahr 2019 mit nur noch gut 200 Geburten pro Jahr eigentlich kurz vor der Schließung. Der Landkreis und Landrat Peter Dreier aber wollten sie erhalten und suchten nach Möglichkeiten, die Zahl der Geburten an dem Krankenhaus Vilsbiburg wieder zu steigern – und die Einrichtung für werdende Mütter und Hebammen gleichermaßen wieder attraktiver zu machen. Unter der damaligen Geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden von LAKUMED, Marlies Flieser-Hartl brachte eine von Hebammen geführte Geburtsabteilung schließlich den Umschwung. Mit dem aktuell zehnköpfigen Hebammen-Team um Antonia von Soden-Fraunhofen und Sonja Danner entstand eine für moderne Frauen interessante Alternative zu größeren Geburtskliniken: Die Geburt in familiärer Umgebung einer familiären Frauenklinik, in der die Hebammen für die werdenden Mütter Zeit haben und medizinisch Hilfe in unmittelbarer Nähe ist, sollte sie bei der Geburt benötigt werden. Der jetzt eröffnete Hebammenkreißsaal ist der nächste wichtige Schritt in dieser Entwicklung.
Freude bei den Eltern
Die Geburt des kleinen Fritz am 29. Juni ist damit in jeder Hinsicht außergewöhnlich: Mit 3780 Gramm Gewicht und 54 Zentimetern Größe kam er als erstes Kind im hebammengeleiteten Kreißsaal des Krankenhauses Vilsbiburg zur Welt.
Und was sagen seine Eltern dazu? „Für uns war die Geburt von A bis Z schöner als gedacht“, berichten Mutter Jasmin und Vater Johannes Blattenberger freudestrahlend.
„Für das Konzept des hebammengeleiteten Kreißsaals ist diese Premiere eine hervorragende Nachricht und für die Eltern von Fritz wird dieser Tag für immer unvergessen bleiben“, so Jakob Fuchs, Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der LAKUMED Kliniken.
Das Interesse am Hebammenkreißsaal wird derweil immer größer. Es haben sich bereits eine Vielzahl werdender Eltern für dieses in der Region neuartige Konzept der Geburtshilfe angemeldet.
