Ein richtig kleines Paradies

Der Bucher Graben und der Klötzlmühlbach westlich der Stadt Landshut gehören zu den kleinsten Fauna-Flora-Habitat-Gebiete des Landkreises. Nicht gerade groß sind auch die zwei stark gefährdeten Arten, die hier leben: die Bachmuschel und der Steinkrebs.

Der Bucher Graben ist eines der kleinsten FFH Gebiete des Landkreises

Ähnlich wie das Vilstal [ao1] zeichnen sich der Bucher Graben und der Klötzlmühlbach als naturnahe Bachläufe aus, die von einem sehr schmalen Band aus feuchten Hochstauden und Auwäldern begleitet werden. Oft gibt es nur eine Baumreihe aus Schwarzerlen, die die Bachläufe säumt, oder ein Schwarzerlen-Eschen-Sumpfwald steht auf feuchten bis nassen Standorten mit hoch stehendem Grundwasser.

Wertvoller Lebensraum für bedrohte Arten

Beide Gewässer gelten als wertvoller Lebensraum für die vom Aussterben bedrohte Bachmuschel. Hier gibt es noch vitale und sich erfolgreich fortpflanzende Bachmuschelpopulationen, was mitunter der Hauptgrund für die Ausweisung als FFH-Gebiet war. Für die Bachmuschel ist es existenziell, dass der Bach durchgängig erhalten und dafür gesorgt wird, dass die Fische Elritze, Aitel, Flussbarsch oder Rotfeder im Bach überleben.

Muscheln sind auf Fische angewiesen

Denn die winzigen Larven der Muschel können sich nur vollständig entwickeln, wenn sie ihre ersten Lebenswochen in den Kiemen eines Wirtsfisches heranwachsen und sich dort zur Muschel mausern können. Erst nachdem die Jungmuschel ihren Wirt verlassen hat, gräbt sie sich vollständig in den Bachboden ein, um dort über Jahre weiter zu wachsen. Im Bucher Graben kommt zur Bachmuschel noch der stark gefährdete Steinkrebs vor, in beiden Gewässern ist zudem der Biber verbreitet.

Natürlichkeit erhalten, schädliche Stoffe vermeiden

„Alle Maßnahmen auf den umliegenden Wiesen, im Wasser und im Wald zielen darauf ab, den wertvollen Lebensraum dieser gefährdeten Arten zu erhalten“, erklärt Franziska Parzefall von der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde. Dafür müsse in beiden Bachsystemen eine natürliche Entwicklung samt möglichst großer Substrat- und Strömungsvielfalt sichergestellt werden. Vor allem die eigendynamische Entwicklung sollte dazu durch geeignete Maßnahmen gefördert werden. Gleichzeitig müsse die Einschwemmung von Feinboden, Düngemitteln und sonstigen schädlich wirkenden Stoffen vermieden werden.

Der Bucher Graben: Hier fühlen sich zwei gefährdete Arten richtig wohl. Foto: Tobias Schropp
Im Bucher Graben gibt es sogar noch Bachmuscheln. Foto: Helmut Naneder
Auch der Biber ist am Bucher Graben heimisch. Foto: Helmut Naneder
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