Die Wirtshauskultur lebt

Die Wirtshauskultur gehört in Bayern zur Tradition. Dorfwirtschaften prägten die bayerische Alltagskultur – und das tun sie auch heute noch. Rund 300 Gaststätten gibt es in den 35 Gemeinden im Landkreis Landshut. Unsere traditionellen Wirtschaften prägen mit ihrer Gastfreundlichkeit die Identität unseres Landkreises mit. Wie die Gasthäuser im Landkreis Landshut sich im Lauf der Jahrzehnte verändert haben und was unverändert geblieben ist, das weiß Markus Scheugenpflug. Er ist Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) – und Wirt aus Leidenschaft im Landgasthof Scheugenpflug in Niederaichbach.

Dorfwirtschaften gehören zur Tradition – die Wirte in Landkreis erhalten sie am Leben

Rathaus, Kirche und Wirtshaus – dieses gesellschaftliche Dreigestirn bildete einst wie selbstverständlich das Herz einer jeden bayerischen Gemeinde. Ein Dorf ohne Rathaus? Vielleicht! Ohne Kirche und Wirt? Unvorstellbar. Jedenfalls war das einmal so.

Doch auch hier hat es in den letzten Jahrzehnten einen starken Wandel gegeben. Und längst gilt auch für traditionelle Gastronomien: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Dass den Wirten in Landshut dieser Wandel gelungen ist, das beweist vor allem ein Umstand: „Die Bestandswirtshäuser bei uns im Landkreis haben sich trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie fast alle gehalten“, sagt DEHOGA-Kreisvorsitzender Markus Scheugenpflug. 

Landgasthäuser gehen neue Wege

Gelungen ist das, weil die Gastronomen im Landkreis Landshut bereit sind, neue Wege zu gehen. „Klar, Stammtische gibt es immer noch bei uns“, sagt Markus Scheugenpflug. Allerdings würden sie längst nicht mehr die Rolle spielen, die sie früher einmal hatten. Der Dorfwirt von früher ist zwar immer noch ein Ort der Geselligkeit, ist aber eher zu einer richtigen Gastronomie geworden: mit kulinarischen Schmankerln und als Ort für alle Arten von Events.

Und längst nutzen die Wirte das Internet und die Sozialen Medien für sich und um auf sich aufmerksam zu machen. Gerade in der Corona-Pandemie mit ihren Ausgangsbeschränkungen habe das vielen Gastronomen geholfen, „zum Beispiel um auf ihre To-Go-Angebote hinzuweisen“, so Markus Scheugenpflug.

Das Klosterbräustüberl – von der EU gefördert

Wie wichtig ein „Dorfwirt“, ein gesellschaftlicher Treffpunkt, für eine Kommune ist, das ist längst bei den Gemeinden angekommen – und weiß selbst die Europäische Union. So ist in Furth bei Landshut das „Klosterbräustüberl“ mit LEADER Fördermitteln aus dem EU-Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums unterstützt worden. Und in der Gemeinde Tiefenbach hat sich sogar eine Bürgerinitiative dafür stark gemacht, dass in der Ortsmitte wieder ein Wirtshaus entsteht.

Emotionen als Erfolgsrezept

„Wichtig ist es, bei den Menschen Emotionen zu wecken. Das zählt“, sagt Markus Scheugenpflug. „Gelingt das, dann hat man es geschafft.“ Bedeutet: Das Wirtshaus soll ein Ort sein, wo die Menschen sich nicht nur wohl, sondern zu Hause fühlen – und wo der Wirt fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft gehört. Die gute Nachricht ist: Den Gastronomen im Landkreis Landshut gelingt genau das: „Wir kennen unsere Gäste. Die meisten kommen regelmäßig zu uns. Da fällt es eher auf, wenn einmal ein neues Gesicht dazukommt.“ Egal ob Stammgast oder neues Gesicht – bei den Wirten im Landkreis Landshut zählt vor allem eines: Der Gast ist hier immer König.

Lust auf einen Abstecher in die Dorfwirtschaft oder einen Besuch im Biergarten? Hier geht es zum Gastroverzeichnis im Landkreis Landshut.

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