Rätsel knacken mit Armen und Beinen

Wer Rätsel lösen will, braucht Köpfchen – und wer das im „PEAK7“ in Ergolding versucht, noch etwas anderes: Arme, Beine und Körperspannung. Im September 2022 haben Steffi Hanusch und Thomas Gigla in der Marktgemeinde ihren Traum verwirklicht und mit Unterstützung durch LEADER-Fördermittel eine der modernsten Boulderhallen Niederbayerns eröffnet.

Besuch im „PEAK7“ – einer der modernsten Boulder-Hallen Niederbayerns

Bouldern, das ist Klettern ohne Seile, Klettergurte und der Gefahr eines schmerzhaften Absturzes. Der besondere Reiz: Bouldern kann wirklich jeder – egal ob Kind oder Senior, ob mit oder ohne Handicap. Sofort. Alles, was es braucht: ein bisschen Kraft, Geschick, Lust am Kraxeln und Probleme lösen.

Das Ziel: der letzte Griff

„Jetzt den rechten Fuß nachziehen. Und mit beiden Händen greifen, dann geht’s. Na los, versuch’s!“ Hört sich ganz einfach an, wenn Steffi und Tom das sagen. Und tatsächlich: Plötzlich läuft es wie geschmiert. Die linke Hand greift, sichert, die rechte findet Halt, die Beine schieben an – und schon ist das Ziel erreicht. Das ist beim Bouldern immer das gleiche: der letzte Griff an einer Wand, maximal in einer Höhe von 4,50 Meter. Eigentlich nie weit weg, manchmal aber scheinbar unerreichbar. „Du musst halt von unten nach oben kommen. Irgendwie“, sagt Tom. Von unten nach oben kommen, dafür gibt es im PEAK7 zig Möglichkeiten. Sie herauszufinden, das ist die Herausforderung.

Gemeinsam Probleme knacken und Spaß haben

Kurz zuvor im gemütlichen PEAK7-Café mit Blick auf die Boulder-Halle: Bei einer Tasse Kaffee erzählen Steffi und Tom, was die Faszination ihres Sports ausmacht. Sie schwärmen davon, wie wildfremde Menschen plötzlich gemeinsam an Herausforderungen tüfteln und nach einer Lösung suchen, dabei Zeit miteinander verbringen und jede Menge Spaß haben. „Das ist wie Individualsport in der Gruppe“, erklärt Steffi. Besser als erklären ist: ausprobieren. „Wir gehen jetzt bouldern“, sagt Tom. Und schon geht’s los.

Das Abenteuer beginnt gleich hinter der breiten Glasfront des Cafés im Obergeschoss. Durch eine Tür geht es raus auf eine Galerie, die einen atemberaubenden Blick auf all die Herausforderungen des PEAK7 bietet. Hier gibt es auch das wichtigste Zubehör für den Kletter-Spaß: die Kletterschuhe mit den griffigen rauen Sohlen, die besonders guten Halt bieten. „Mehr braucht es nicht. Keinen Partner, nicht einmal besondere Kleidung. Das ist das Schöne am Bouldern: Jeder kann herkommen, sofort anfangen und sich ausprobieren“, sagt Tom.

Im PEAK7 warten zig Herausforderungen auf die Boulder-Community.

Also geht’s in Jeans und T-Shirt ran an das Kilter-Board, das neueste Trainingsgerät und schwer im Trend. Eine Wand mit unzähligen Griffen und Tritten, die über eine Hydraulik nahezu in die Waagrechte gekippt werden kann. Die zu kletternden Routen werden über eine App am eigenen Handy festgelegt. Die entsprechenden Griffe und Tritte leuchten dann an der Wand bunt auf und zeigen, wo es lang geht. Schnell wird klar: Was bei Steffi leicht aussieht, ist für den Anfänger eine schier unlösbare Herausforderung. Immer wieder siegt die Schwerkraft und es geht ab in die Weichbodenmatte.

Gewusst wie – ruckzuck nach oben

Besser für die eigene Motivation ist es deshalb, klein anzufangen. Mit einer Route, die auch Einsteiger schaffen. „Das ist Schwierigkeitsgrad 2“, sagt Tom. Heißt: Die Griffe und Tritte sind in Reichweite – und so groß, dass sie leicht Halt bieten. Da schau her: Ruckzuck geht’s rauf, der letzte Griff ist erreicht. Ein großartiges Gefühl, das Lust auf mehr macht. Auch wenn es erst die zweite von insgesamt 8 Schwierigkeitsstufen ist.

Schuhe an – und schon geht’s los. Wer Boulder will, kann sofort loslegen. Ohne Vorkenntnisse oder besondere Ausrüstung.

Und jetzt? „Einfach wieder runterklettern – oder halt fallen lassen“, sagt Tom. Loslassen in drei Metern Höhe? Das sorgt erst einmal für ein schwammiges Gefühl in der Magengegend. Ein Problem ist das aber nicht wirklich. Die ganze Boulderhalle ist mit Weichbodenmatten ausgelegt, die für eine federweiche Landung sorgen. Und genau das macht diesen Sport so reizvoll. Jeder kann einfach loslegen, ohne Vorwissen und ohne Angst vor einem Fehltritt haben zu müssen. Im Fokus steht hier immer der Spaß am Klettern.

Steffi Hanusch und Tom Gigla haben sich mit dem PEAK7 einen Traum erfüllt. Fotos: LRA LA

Der ist hier garantiert. Das PEAK7 gehört zu den modernsten Boulderhallen in der Region. Darauf haben Steffi und Tom großen Wert gelegt. So haben sie darauf geachtet, dass die Routen nicht mit Griff-Kombinationen überfrachtet sind. Selbst Anfänger finden sich so schnell zurecht und die Kletterer kommen sich nicht in die Quere. Damit es nicht langweilig wird, werden die Herausforderungen regelmäßig verändert, Tritte und Griffe neu gesetzt. Nur ein Beispiel für die viele Denkarbeit und das Herzblut, das die beiden in „ihr“ PEAK7 in der Sonnenstraße haben fließen lassen. Dafür erhalten sie viel Zuspruch von der Boulder-Community, von Anfängern und Fortgeschrittenen. Die Kletter-Gäste kommen deshalb längst nicht mehr nur aus dem Landkreis. „Wir wurden auch schon gefragt, ob wir nicht auch in anderen Städten eine Boulderhalle eröffnen wollen“, erzählen sie. Infrage kommt das für sie nicht. Das PEAK7 ist ihr Baby – und kein Franchise-System. Das gibt’s nur einmal.

Grandioser Blick und Kaffee aus der hiesigen Rösterei

Wichtig ist den beiden: Jeder ist hier willkommen, soll Spaß haben und eine großartige Zeit haben. Und selbst wer nur mal vorbeischauen will, ist herzlich willkommen. Dafür gibt es das Café für jedermann (auch ohne Boulder-Hintergrund) mit der urgemütlichen Sitzecke, von der Besucher einen grandiosen Blick auf die Boulder-Halle haben, eigenen PEAK7-Kaffee aus einer Altheimer Rösterei und leckeren Kuchen und Snacks genießen. Schauen und staunen: ausdrücklich erwünscht! Und wer weiß: Vielleicht bekommt man dabei ja doch noch Lust auf eine kleine Kletterpartie nach dem Kuchen.

Bleibt eigentlich nur noch eine Frage offen: Wofür steht eigentlich die „7“ in PEAK7? Tom verrät die Lösung, die – wie manchmal beim Bouldern auch – eigentlich verblüffend einfach ist: „Das ist unsere Hausnummer!“

Lust auf Klettern bekommen? Zum PEAK7 im Landkreis Landshut geht es hier lang.

Das LEADER-Programm

Das PEAK7 in Ergolding wurde mit Mitteln aus dem LEADER-Topf unterstützt. Mit dem EU-Programm unterstützt Bayern seine ländlichen Regionen auf dem Weg einer selbstbestimmten und eigenständigen Entwicklung. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Landkreis Landshut e. V. wurde als sog. LEADER-LAG in der Förderperiode 2014 bis 2022 anerkannt. In diesem Zeitraum konnte die LAG gemeinsam mit lokalen Akteuren Projekte entwickeln, die der Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie dienen. Der Landkreis Landshut ist Mitglied im Verein Lokale Aktionsgruppe Landkreis Landshut e. V. und von diesem mit der Durchführung der Geschäftsführung (LAG-Management) betraut. Aus diesem Grund befindet sich die LAG-Geschäftsstelle im Landratsamt Landshut.

Mehr Infos zum LEADER-Programm gibt’s hier.

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Kategorisiert in Freizeit

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