Wasserbüffel in Rottenburg

Wer denkt, Wasserbüffel sind ausschließlich in den weiten Landschaften Asiens zu Hause, der wird im Landkreis Landshut eines Besseren belehrt. Seit fünf Jahren weiden diese großen, sanftmütigen Tiere auch bei Rottenburg an der Laaber. Unter der Obhut von Landwirt Josef Lang entwickeln sie sich prächtig. Aus anfänglich acht Tieren sind mittlerweile 23 geworden. Und sie erfüllen eine wichtige Aufgabe: Als exotische Landschaftspfleger tragen sie zur ökologischen Vielfalt im Landkreis Landshut bei.

Exotische Landschaftspfleger für mehr Artenvielfalt

Was als Experiment begann, ist für Josef Lang längst zu einem Herzensprojekt geworden. Ein Projekt, das für Aufsehen sorgt. Zahlreiche Medien berichteten bereits über die exotische Rinderherde bei Rottenburg. Die Wasserbüffel sind aber mehr als nur eine Kuriosität; sie sind wichtiger Bestandteil einer umfassenden Biodiversitätsstrategie der Stadt.

Diese großen, robusten Tiere sind aufgrund ihrer Konstitution und ihrer Lebensweise ideal, um in den sumpfigen Uferbereichen der Laaber zu leben. Flächen, die herkömmliches Vieh meidet. „Wasserbüffel suhlen sich dort den ganzen Tag. Sie haben nur wenig Schweißdrüsen und machen das, um sich im Sommer abzukühlen“, erklärt Josef Lang. Eine weitere Besonderheit der Tiere: Sie sind ideal an diesen Lebensraum angepasst und haben eine natürliche Immunität gegen Krankheitserreger und Parasiten, die dort vorkommen.

Ökologische Bereicherung

Die Wasserbüffel haben sich vor allem aber als hervorragende Landschaftspfleger erwiesen. Mit ihrer Fähigkeit, sich von Pflanzen zu ernähren, die andere Weidetiere meiden, halten sie die Sumpfflächen offen und fördern dadurch die Biodiversität. Sumpfige Weiden blühen durch die Anwesenheit der Wasserbüffel regelrecht auf. Sie ziehen eine Vielzahl von Vögeln wie Reiher und Störche sowie Insekten an und fördern so die Artenvielfalt. „Ich will für meine Wasserbüffel Flächen, die keiner will“, sagt Josef Lang. Zehn sind es mittlerweile rund um Rottenburg. Eine direkt neben einer Schule.

Zukunftsaussichten und Herausforderungen

Trotz der positiven ökologischen Effekte stehen Josef Lang und sein Projekt vor Herausforderungen. Die Wasserbüffelzucht refinanziert sich durch die Vermarktung des Fleisches noch nicht. „Wir haben erst einen Ochsen geschlachtet und den ziemlich spät“, erzählt der Landwirt. Das Fleisch hatte eine hervorragende Qualität und war wunderbar marmoriert. Die Kunden von Josef Lang waren begeistert.

Der Rottenburger Landwirt ist jedenfalls von seiner Wasserbüffel-Herde und dem Projekt begeistert. Denn die Tiere haben bereits jetzt einen positiven Effekt auf die lokale Flora und Fauna. Und sie tragen dazu bei, dass die Landschaft rund um Rottenburg an der Laaber auch in Zukunft lebendig und vielfältig bleibt.

Die Wasserbüffel suhlen sich den ganzen Tag in den Sumpfgebieten der Laaber. alle Foto: Andreas Held.
Von anfänglich acht Tieren ist die Herde mittlerweile auf 23 Tiere angewachsen. Foto: Andreas Held

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