Spiel aus Licht und Schatten

Bis zum Umzug von Achdorf dauert es noch ein bisschen. Fest steht aber schon jetzt: Das neue Landratsamt in der Marktgemeinde Essenbach wird nicht nur hochmoderne Arbeitsplätze bieten, sondern auch ein architektonisches Schmuckstück. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die spektakuläre Hülle des Gebäudes. Sie besteht –  wie es sich für eine Keramikregion – gehört, aus 7.100 ganz besonderen Keramikplatten. Und diese Hülle sorgt dafür, dass das neue Ämtergebäude im Lauf des Tages sein Aussehen ändert.

Die neue Fassade des Landratsamtes sieht zu jeder Tageszeit anders aus

Die Idee für die Fassade des Landratsamtes entstand über einen Zeitraum von zwei Jahren gemeinsam mit Architekten und Bauherrenvertretern entwickelt. Ziel war es, eine Fassade zu realisieren, die nicht nur hochfunktional ist, sondern auch optisch ansprechend und plastisch wirkt. In Anbetracht einer Fassadenfläche von 3.500 Quadratmetern eine riesige Herausforderung im wahrsten Sinne des Wortes. „Dieses Projekt war für uns eine echte Herzensangelegenheit“, sagt Dipl.-Ing. Dietmar Müller von Keramikfassaden-Hersteller Moeding in Marklkofen.

Entstehung einer Vision

Um eine dynamische und lebendige Optik zu erreichen, entwickelte Moeding zusammen mit den Architekten für das neue Gebäude des Landkreises drei spezielle Plattenformen. Diese Keramikplatten wurden an der Fassade in unregelmäßigen Abfolge angeordnet. Der Effekt: Durch die unterschiedlichen Winkel auf den Plattenoberflächen kommt es zu vielfältigen Lichtreflexionen und Schattenwürfen. Die verleihen der der Fassade eine lebendige und plastische Anmutung. Je nach Sonnenlicht und Sonnenstand verändert sich damit auch das Aussehen des Gebäudes.

Das Muster, das sich durch die strukturierten Platten ergibt, zieht sich dabei harmonisch um das gesamte Gebäude. Dafür hat das Landratsamt an den Gebäudeecken speziell entwickelte Elemente. Sie übertragen den Rhythmus der Flächenplatten über die Ecken hinaus auf die angrenzenden Fassadenflächen.

Jede Platte ist ein Unikat

Farbe und Textur der Fassadenplatten wurden ebenfalls mit großer Sorgfalt für das Landratsamt entwickelt. In mehreren Bemusterungsrunden fiel die Wahl auf eine dunkle, teiltransparente Glasur über einem vulkanfarbenen keramischen Scherben. Die teiltransparente Glasur lässt den keramischen Scherben in einem gewissen Grad durchscheinen. Das führt zu feinen Farbvarianten auf jeder Platte. „Dadurch ist jede einzelne Platte ein Unikat, das zwar industriell hergestellt wird, aber eine deutlich sichtbare handwerkliche Anmutung“, sagt Dietmar Müller.

Die Fassade des neuen Landratsamt. Sie sorgt dafür, dass das Gebäude durch das Spiel von Licht und Schatten zu jeder Tageszeit anders aussieht.

Zuletzt galt es in weiteren Bemusterungsrunden noch die Glasur festzulegen. Diese sollte zwar glänzen, aber nicht zu sehr spiegeln. Deshalb bekamen die Fassadenplatten eine seidenglänzende Glasur. Für die Befestigung der Fassadenplatten wurde ein standardisiertes, aber hoch effizientes System verwendet, das eine präzise Installation und schnelle Montage gewährleistet.

Landrat Peter Dreier zu der spektakulären Hülle: „Unser Wunsch war es, dass das neue Landratsamt Landshut nicht nur funktionell ist, sondern ein stückweit auch das widerspiegelt, was unseren Landkreis auszeichnet: Facettenreichtum, Raum für Möglichkeiten und dynamische Entwicklung. Und natürlich ist es bei uns im Herzen von Bayern richtig schön. Ich denke, das trifft auch hier voll zu.“

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