Kohlwickel im Krankenhaus

Wadenwickel bei Fieber, Zwiebelsäckchen bei Mittelohrentzündung – was bei gesundheitlichen Problemchen Linderung verschafft, das wussten schon unsere Großeltern. Und tatsächlich: Es muss nicht immer gleich ein Medikament sein. Viele dieser Hausmittel unterstützen junge Patientinnen und Patienten dabei, gesund zu werden. Das Kinderkrankenhaus St. Marien bietet deshalb seit Jahren ein besonderes Behandlungskonzept an: Die Anwendung bewährter Hausmittel unter fundierter ärztlicher Aufsicht. Schulmedizin und Naturheilkunde: das funktioniert im Landshuter Kinderkrankenhaus seit Jahren ausgezeichnet.

Das Kinderkrankenhaus setzt auf Schulmedizin und Naturheilkunde

Bereits seit dem Jahr 2016 gibt es das „integrative Behandlungsmodell“ in Landshut, wie die Anwendung von Naturheilverfahren am Kinderkrankenhaus heißt. Ein Modell, das seinerzeit in Deutschland so außergewöhnlich war, dass sogar überregionale Medien – das Magazin „Stern“ zum Beispiel – darüber berichteten. „Die Einführung der Kombination aus Schulmedizin und Naturheilverfahren war dabei Teil eines wissenschaftlich begleiteten Projekts, das von der Carstens- und der Eden-Stiftung gefördert worden ist“, erzählt Elke Abstiens, Pressereferentin des Kinderkrankenhauses St. Marien.

Integrative Medizin ist im Krankenhausalltag angekommen

Das war vor knapp acht Jahren. Mittlerweile ist die Abteilung für integrative Medizin im Alltag des Landshuter Kinderkrankenhauses angekommen. Und das Modell erfreut sich bei den Eltern der kleinen Patientinnen und Patienten großer Beliebtheit. Viele kennen Großmutters Hausmittel noch aus der eigenen Jugend und fragen sich, ob es gleich stark wirksame Medikamente braucht. Vor allem, nachdem immer häufiger von Medikamentenknappheit die Rede ist und Antibiotika in der Erkältungssaison schon mal zur Mangelware werden können.

Wichtig in diesem Zusammenhang: Den Weg zum Arzt sollten sich Eltern trotzdem nicht sparen. Welche Methode, welches Naturheilmittel oder welche Arznei nötig ist und ob Integrative Medizin überhaupt infrage kommt – das muss immer noch eine Ärztin oder ein Arzt aufgrund einer genauen Untersuchung von Fall zu Fall entscheiden.

Denn natürlich haben integrative Ansätze ihre Berechtigung. Ein Allheilmittel sind diese Verfahren aber eben  nicht. Bei einfachen Erkältungskrankheiten reichen Hausmittel meist aus, „bei schwereren oder chronischen Erkrankungen, sollten diese aber immer mit dem Arzt besprochen werden“, so Dr. med. Catharina Amarell, Oberärztin am Kinderkrankenhaus St. Marien und aktuell in der Kinderarztpraxis am MVZ Landshut tätig. Sie ist Expertin für integrative Medizin.

Bei vielen typischen Kinderkrankheiten wie Schnupfen, Fieber, Bauch- oder Ohrenschmerzen würden laut der Medizinerin aber auch uralte, traditionelle Hausmittel ihre Wirksamkeit entfalten. „Trotzdem gilt: Auch vor der Anwendung von Hausmitteln sollte man sich erkundigen, wie man sie anwendet und auch die Grenzen kennen. Bei Unsicherheiten gilt immer: lieber einmal ab zum Arzt“, so Dr. Amarell.

Sie hat aufgrund ihrer klinischen Erfahrungen sogar ein rund 300 Seiten dickes Buch zu dem Thema für Kinder ab zwei Jahren verfasst. Ihr neues Buch für das erste Lebensjahr erscheint am 5. Mai. Darin gibt es nicht nur Informationen zu allen Kinderkrankheiten und Anwendungen für zu Hause, sondern eben auch Empfehlungen, „wann man auf alle Fälle einen Arzt konsultieren sollte.“

Hier kommt integrative Medizin im Kinderkrankenhaus zum Einsatz

Die möglichen Einsatzgebiete des integrativen Ansatzes sind vielfältig. Zur Anwendung kommt er im Kinderkrankenhaus zum Beispiel bei:

  • chronischen Schmerzen (unter anderem Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen)
  • der Begleitung bei akuten Erkrankungen (z. B. Atemwegsinfekte)
  • chronischen internistischen Erkrankungen (wie Asthma)
  • funktionellen Erkrankungen (Bauch- und Kopfschmerzen, Schwindel, etc.)

Das Kinderkrankenhaus St. Marien bietet für diese Felder verschiedene Therapien im Sinne eines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes an. Dazu gehören medikamentöse (Heilpflanzen, homöopathische und anthroposophische Mittel) sowie nicht medikamentöse Anwendungen (Entspannung, Ernährung, Bewegung, Therapien mit Wasser, Wärme, Licht, Berührung, Akupunktur, Ätherischen Ölen, Lebensstilgestaltung).

Im Kinderkrankenhaus St. Marien bietet mit der Integrativen Medizin Therapien im Sinne eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts an. Foto: Kinderkrankenhaus
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Kategorisiert in Familie

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