Trost-Spender auf vier Pfoten

Tierische Verstärkung für LAKUMED-Kliniken im Landkreis Landshut. Am Krankenhaus Landshut-Achdorf und in der Schlossklinik Rottenburg sind seit Anfang September 2023 Rubi, Bonnie, Curry und Merlin im Einsatz: ein rumänischer Straßenhund, zwei Golden Doodle und ein Mischling aus Königspudel und Riesenschnauzer. Ihr Auftrag: für gute Laune sorgen und die Lebensqualität von schwer kranken und betagten Patienten erhalten oder sogar verbessern. Eine erste Bilanz der tierischen Mission fällt durchwegs positiv aus. Das pelzige Dreamteam kommt in den Kliniken richtig gut an – bei Patienten und Pflegekräften.

Johanniter Therapie-Hunde im Einsatz bei LAKUMED

Dahinter steht ein konkreter medizinischer Zweck. Wissenschaftlich erwiesen ist: Durch den intensiven Kontakt zwischen Mensch und Fellnasen wird das Kuschelhormon Oxytocin freigesetzt. Das wiederum hilft dabei, Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Angst oder Atemnot zu lindern. Genau das, worauf es auf einer Palliativstation und in einer geriatrischen Spezialklinik ankommt. Mediziner und Pflegekräfte versorgen dort Menschen mit schwersten und unheilbaren Erkrankungen und mit einer begrenzten Lebenserwartung. Ihre Symptome zu lindern und ihre Lebensqualität zur verbessern ist oberstes Ziel aller Maßnahmen.

Zu diesen Maßnahmen gehört ab sofort der Einsatz tierischer Kollegen – allesamt bestens ausgebildete Experten. Die vier LAKUMED-Therapiehunde und auch ihre Herrchen und Frauchen gehören zum Fachbereich „Hunde im Therapie-Einsatz“ bei den Johannitern in Landshut und haben eine Spezialausbildung durchlaufen. Insgesamt 34 Hunde stark ist die Abteilung. 25 der Tiere sind bereits im Einsatz an Einrichtungen wie Reha-Zentren, Ergotherapien, Hospizen, psychotherapeutischen Einrichtungen – oder eben auf Palliativstationen und in Seniorenheimen wie bei LAKUMED. Dort wurde für den Besuch der tierischen Therapeuten sogar ein mehrseitiges Hygienekonzept erstellt, das streng befolgt wird.

Die Therapiehunde-Staffel mit Jakob Fuchs, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender LAKUMED (li.). Foto: LAKUMED

Ein Jahr dauert die Ausbildung

„Die Ausbildung der Hundeführer und Hunde dauert im Schnitt ein Jahr. Jedoch werden auch nach absolvierter Prüfung immer wieder neue Lernmodule angeboten und durchgeführt.

Vom Hundeführer wird keine berufliche Vorqualifikation erwartet. Lediglich der gewaltfreie Umgang mit dem Hund und eine soziale Grundeinstellung, Geschick im Umgang mit Menschen und Zuverlässigkeit sind Voraussetzung“, erklärt Gitta Brandhuber, Leiterin der Abteilung bei den Johannitern.

Welche Rasse der Hund angehört, ist übrigens egal. Auch Vorkenntnisse müssen die Vierbeiner nicht mitbringen. „Eine Kynologin (Hundeexpertin) testet die Tiere aber vor Beginn der Ausbildung auf bestimmte notwendige Eigenschaften. Zum Beispiel, ob das Tier gesund ist, Spaß an der Arbeit hat und gut sozialisiert ist. Und natürlich muss das Tier es mögen, angefasst und gestreichelt zu werden“, so Brandhuber. Rubi, Bonnie, Curry und Merlin lieben ausgiebige Streicheleinheiten.

Ein liebevoller Blick wirkt Wunder

Ein Therapie-Besuch beim Patienten dauert maximal 45 Minuten. Jeder Therapiebesuch wird individuell gestaltet. „Die Besuche sind stets auf die Bedürfnisse unserer Patienten abgestimmt“, erklärt Manuela Sandl, Leitung Pflege Palliativmedizin am Krankenhaus Landshut-Achdorf. Je nachdem wie fit die Patienten sind, würden sogar ergotherapeutische Übungen durchgeführt. Wurfübungen mit einem Ball zum Beispiel. Oft reicht aber auch nur ein Streicheln und ein liebevoller Blick aus treuen Hundeaugen, um den schwerkranken und betagten Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Therapie-Hund Merlin im Einsatz. Foto: LAKUMED
Der Besuch spendet Trost und Freude. Foto: LAKUMED
Ein potenzieller Therapiehund beim Eignungstest der Johanniter. Foto Johanniter Landshut
Die Eignungsprüfung ist wichtig. Therapiehune müssen ganz besondere Eigenschaften mitbringen. Foto: Johanniter Landshut
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