Mobil zum halben Preis

Landkreis Landshut. Der Arztbesuch, das Einkaufen oder einfach nur ein Fest besuchen – in der Stadt ist das auch ohne Auto kein Problem. Anders sieht es auf dem Land aus. Die Wege, die dort zurückgelegt werden müssen, sind oft weiter – und für bestimmte Personengruppen ein Hindernis. Zusätzlich zu dem klassischen ÖPNV-Angebot gibt es im Landkreis Landshut deshalb seit Juni 2020 das „50/50-Mobil“. Damit sollen Landkreisbewohner unterstützt werden, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Das Modell: Der Landkreis beteiligt sich an der Hälfte der Fahrtkosten, die bei einer Fahrt mit dem Taxi oder einem Mietwagen innerhalb des Landkreises anfallen, bis zu einem Gesamtbetrag von maximal 60 Euro pro Monat.

5050-Mobil – günstig von A nach B

„Gedacht ist das 50/50-Angebot unter anderem für junge Menschen von 14 bis einschließlich 26 Jahren“, erklärt Maria Kunschert von der Kommunalen Jugendarbeit. „Damit wollen wir erreichen, dass auch junge Leute auf dem Land mobil sind. Sie sollen ohne Probleme zu Veranstaltungen, in die Disco oder auf Partys und nachts sicher wieder nach Hause kommen.“

Das 50/50-Angebot richtet sich aber auch, und das unterscheidet das Modell des Landkreises Landshut von dem in anderen Regionen, an Senioren ab 70 Jahren und Personen mit Schwerbehindertenausweis. Das erklärt auch, warum neben der Kommunalen Jugendarbeit auch die Behindertenbeauftragte des Landkreises, Linda Pilz, und die Seniorenbeauftragte Janine Bertram das Projekt unterstützen.

„Wir wollen so auch Ältere und Menschen mit Schwerbehindertenausweis unterstützen, die in ihrer Mobilität ebenfalls eingeschränkt sind, weil sie zum Beispiel nicht (mehr) Autofahren können oder wollen, kein eigenes Auto haben oder es für ihre Zwecke kein passendes ÖPNV-Angebot gibt. Wir leben zwar in einem Autofahrer-Landkreis, sehen unser Modell durch die hohe Nachfrage aber bestätigt: Gerade auch diese beiden Zielgruppen nehmen unser Angebot sehr gut an“, so Kunschert.

Gezeigt hat sich das bereits zum Start des Projekts: „Da waren es vor allem die Senioren, die 50/50-Mobil-Wertschecks gekauft haben. Jetzt, nachdem die Corona-Beschränkungen größtenteils aufgehoben wurden und auch Gastronomien wieder geöffnet haben, nutzen auch die jüngeren Leute verstärkt das 50/50-Mobil. Unser Angebot kommt so gut an, dass im Juli 2022 der Jugendhilfeausschuss beschloss, das auf ursprünglich zwei Jahre angedachte Projekt unbegrenzt weiterlaufen zu lassen“, so Kunschert.

Die Wertschecks gibt es in Höhe von 5, 10 oder 20 Euro. Foto: Landkreis Landshut

Und so funktioniert das 50/50-Mobil: Die Berechtigten aus den drei Zielgruppen können Wertschecks in Höhe von 5, 10 oder 20 Euro bis zu einem Gesamtbetrag von 60 Euro im Monat kaufen. Ein Wertscheck kostet dabei jeweils die Hälfte des tatsächlichen Betrags. Das bedeutet: Für einen 20-Euro-Wertscheck sind zum Beispiel nur zehn Euro fällig. Der Restbetrag wird durch den Landkreis aufgestockt. Die Wertschecks gibt es bei teilnehmenden Städten, Märkten und Gemeinden im Landkreis Landshut, bei der Seniorenbeauftragen im Landratsamt und online auf der Webseite 5050mobillandkreislandshut.de.

Die Wertschecks können dann bei Fahrten mit den teilnehmenden Mietwagen- oder Taxiunternehmen im Landkreis Landshut eingelöst werden. Welche Unternehmen das sind, steht ebenfalls auf der Seite 5050mobillandkreislandshut.de.

Und noch einen guten Tipp hat Maria Kunschert: „Wer auf Nummer sicher gehen will, der bestellt für die Fahrt ein Taxi oder einen Mietwagen vor.“ 

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