Vorsorge fürs Alter

Landkreis Landshut. Eine Familie gründen, ein Häuschen bauen, einen Baum pflanzen – und dann? Viele machen sich Zeit ihres (jüngeren) Lebens wenig Gedanken darüber, wie es weitergehen soll, wenn die Kinder aus dem Haus und der Ruhestand vor der Türe steht. Für das Landratsamt und auch die Stadt Landshut ist aber genau das eine drängende Zukunftsfrage angesichts des demografischen Wandels und einer immer älter werdenden Gesellschaft.

Pflege wird immer wichtiger

Die Sicherung der Pflege wird auch in der Region eine der größten Herausforderungen der Zukunft darstellen. Stadt und Landkreis haben deshalb bereits vor einigen Jahren das „ImpulsNetzwerk Senioren“ gegründet. Das Netzwerk besteht aus Vertretern von Einrichtungen, Kommunen und Dienstleistern, die sich für die Belange von Seniorinnen und Senioren in der Region Landshut einsetzen.

Auch die Steuergruppe Senioren kommt bei regelmäßigen Austauschtreffen zusammen, die das Ziel haben, Senioren mit Angeboten und Aktionen in der Region Landshut besser zu unterstützen. Die Steuergruppe Senioren besteht aus haupt- und ehrenamtlichen Akteuren der Seniorenarbeit in der Region und wird von der Seniorenbeauftragten des Landkreises und der Stadt koordiniert. Zu ihren Projekten gehört auch die Planung des ImpulsNetzwerks Senioren, in dem ein- bis zweimal im Jahr Fachleute und ehrenamtlich engagierte Personen zum Austausch über aktuelle Themen der Seniorenarbeit in der Region zusammenkommen.

Angemessene Versorgung für die Zukunft sichern

„Um abschätzen zu können, wie sich die Situation bei uns entwickeln wird, haben wir in der Region im Frühjahr 2020 unsere Pflege-Bedarfsplanung gestartet“, erklärt Elisabeth Strasser, Seniorenbeauftragte des Landkreises Landshut. Gemeinsam mit der Stadt Landshut hat der Landkreis für das Projekt das Augsburger „Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik“ (SAGS) damit beauftragt, wichtige Daten zu sammeln, um eine angemessene Versorgung der älteren Bevölkerung auch in Zukunft gewährleisten zu können.

Bei einem Termin des ImpulsNetzwerks Senioren stellten Experten aus Augsburg ihre Vorschläge für eine angemessene Versorgung der älteren Bevölkerung vor. Foto: Landratsamt

Die Ergebnisse dieser Datenerhebung stellten die Augsburger Experten bei einem Termin des ImpulsNetzwerks Senioren im Bürgersaal in Kumhausen vor. Die Empfehlungen der Experten sind deutlich: die Versorgungsangebote müssen dringend ausgebaut werden. Dazu gehört zum Beispiel unbedingt die Unterstützung von Senioren im Alltag, zum Beispiel in der Haushaltsführung oder bei der Alltagsbegleitung. Denn die temporäre Entlastung für pflegende Angehörige ist unverzichtbar.

Zahl der Pflegebedürftigen verdoppelt sich

Weiter vorangetrieben werden muss auch das Angebot alternativer Wohnformen. Denn zwar bieten derzeit viele Landkreis-Gemeinden in Stadt und Landkreis Seniorenwohnheime an. Trotzdem wird das nicht ausreichen, um den künftig steigenden Bedarf an Pflege- und Wohneinrichtungen in Zukunft decken zu können. Insbesondere die Kurzzeitpflege ist ein Bereich, der unbedingt ausgebaut werden muss. Aus statistischer Sicht wird in den nächsten 20 Jahren mit einer Verdopplung der Anzahl derjenigen Senioren gerechnet, die zu Hause gepflegt werden müssen.

Trotz dieser Herausforderungen befinden sich Landkreis und Stadt Landshut auf einem guten Weg in eine seniorengerechte Zukunft. Dazu die Landkreis-Seniorenbeauftragte Elisabeth Strasser: „Unser gemeinsamer Pflegestützpunkt, eine umfangreiche Wohnraumberatung und die Einrichtung der Koordinierungsstelle Demenz sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Wir haben bereits einiges geschafft, auf das wir aufbauen können.“

Die jüngsten Aktionen und Projekte im Überblick vom ImpulsNetzwerk Senioren

Oktober 2023: „Die Transformation des Ehrenamtes – Ehrenamt neu denken“


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Kategorisiert in Familie

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